
Nach achtmonatiger Vorarbeit eines P-Seminars Physik der 11. Klasse hat heute das ITG in der zweiten Pause sein Schulmaskottchen, den Raben Ignatius, als Piloten eines Stratosphärenflugs ins All geschickt. Gegen 11.20 Uhr gab Dr. Thomas Reiter, externer Partner (Firma Autoliv Dachau) des von der Sparkasse Dachau und einigen Privatpersonen mitfinanzierten Projekts die Starterlaubnis für den Wetterballon, der sich sofort unter dem Beifall der umstehenden Schülerinnen und Schüler in die Luft erhob. Der Ballon stieg rasch in den wolkenverhangenen Himmel und war kurz darauf nicht mehr zu sehen. Drei Begleitfahrzeuge, unterstützt vom DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club), fuhren gleichzeitig los, um Ignatius und die Sensorenbox, die unterhalb des Wetterballons hängt, zu verfolgen und nach ihrem Flug die Daten zur Auswertung zu sichern. Schon eine Woche zuvor war ein erster Starttermin angesetzt, aber wegen ungünstiger starker Seitenwinde abgesagt worden. Diese ließen befürchten, dass der Wetterballon ins Hochgebirge abdriften und die Sensorenbox nicht wieder auffindbar herunterkommen würde. In der letzten Stunde hat der Ballon eine Flughöhe von ca. 38,5 km erreicht; dabei ist er immer größer geworden, bis er geplatzt ist und die Sensorenbox zunächst mit hoher Geschwindigkeit Richtung Erde gerast ist. Mittlerweile hat ein Fallschirm ihn auf eine Fallgeschwindigkeit von ca. 5 Meter pro Sekunde Richtung Erde gebremst. Die drei Begleitfahrzeuge folgen dem Wetterballon durchgehend mittels zwei an ihm angebrachten GPS-Trackern, um möglichst bald die als Eigentum des Ignaz-Taschner-Gymnasiums gekennzeichnete Box zu sichern. Gespannt warten nun die jungen Physiker aus der 11. Klasse des ITG mit ihrer Lehrerin Sabine Schlötzer, wohin es den Ballon trägt und welche Daten und Aufnahmen aus der Stratosphäre auswertbar ankommen. Nach aktuellen Berechnungen erwarten wir den Niedergang des Ballons, der recht steil und geradlinig aufgestiegen ist, in der nächsten halben Stunde hinter Landshut und hoffen auf eine Sicherung der Datenbox und einen reibungslosen Sinkflug der Kameras ohne Schäden. Einen besonderen Motivationsschub erhielten die Schülerinnen und Schüler durch eine Video-Grußbotschaft der Bundesforschungsministerin Dorothee Bär und der ehemaligen ITG-Abiturientin Katrin Staffler, Bundestagsabgeordnete der Bezirke Dachau und Fürstenfeldbruck, aus Berlin.
Die Physik im Alltag um uns herum für die Gymnasiasten erfahrbar zu machen, mit diesem Schwerpunkt im naturwissenschaftlichen Profil nimmt das ITG seit Jahren erfolgreich an einschlägigen naturwissenschaftlichen Wettbewerben teil. Als weiteres naturwissenschaftliches Highlight am Ende dieses Schuljahres veranstaltet das ITG als Mitglied im MINT-EC-Netzwerk, einem nationalen Excellence-Schulnetzwerk für Schulen mit herausragendem naturwissenschaftlichen Profil: ein MINT-EC-Camp, bei dem es um Fragen der Nachhaltigkeit und der Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Pflanzen- und Tierwelt geht.
Die weitere Dokumentation des Flugs und der Landung, das Grußwort der Bundesforschungsministerin und der Dachauer CSU-Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler finden Sie im Laufe des Nachmittags auf der Homepage des ITG (https://itg.bayern); eine ausführliche Dokumentation des Projektes und seiner Ergebnisse wird das P-Seminar nach der Auswertungsphase präsentieren.
