Am Donnerstag, den 15. April 2010 ging's los. Wir trafen uns in der Früh am Dachauer Bahnhof, um gemeinsam mit dem Zug zum Münchener Hauptbahnhof zu fahren. Von dort aus gab es eine direkte Verbindung zum Bahnhof in Budapest. Es waren bereits Plätze für die siebenstündige Fahrt reserviert und so luden wir unser Gepäck ein und machten es uns gemütlich. Bereits nach kurzer Zeit waren die Tische zwischen den Sitzen mit Süßigkeiten und Krimskrams übersät. Die Stimmung war sehr ausgelassen, weil wir alle schon sehr gespannt auf unsere Gastfamilien waren und dem Reiseziel mit großer Vorfreude, aber auch mit einer gewissen Unsicherheit, was uns erwarten würde, entgegensahen.
Anfangs machten wir uns mit dem Gedanken verrückt, was alles schief gehen könnte, aber nach einiger Zeit entspannten wir uns und genossen die spaßige Zugfahrt, sodass diese schnell vorbei ging. Aber als wir uns dem Budapester Bahnhof näherten, waren wir wieder ziemlich aufgeregt.
Um zu unserer Austauschschule in Cegléd zu gelangen, hatten wir noch eine mehr als einstündige Busfahrt vor uns. Durch das Busfenster sahen wir bereits unsere Austauschschüler gespannt auf uns warten. Beim Aussteigen wurden wir herzlich von unseren Partnern begrüßt, mit denen wir schon zuvor e-Mail-Kontakt gepflegt hatten. Dann trennten sich die Wege der deutschen Schüler und jeder fuhr zu seiner Gastfamilie.
Am nächsten Tag war für uns eine Willkommensfeier in der Schule geplant. Ein Blick auf das alte Schulgebäude (Kossuth Lajos Gymnasium) genügte, um uns zu beeindrucken. Nachdem wir uns im Festsaal platziert hatten, begann auch schon das extra für uns zusammengestellte Programm:
eine deutsche Willkommensrede einer Schülerin, eine aufregende Vorführung eines Salsatanzpaares, eine wahnsinnig beeindruckende Tanzvorführung einer sehr jungen Schülerin und schließlich eine sehr mitreißende Aufführung eines Mädchenchores. Ihr Programm bestand aus ungarischen Volksliedern und zum Abschluss dem fröhlichen Ohrwurm “Oh happy Day”. Diese Mädchen gewannen letztes Jahr den jährlichen “Wettbewerb der singenden Klassen” des Kossuth Lajos Gymnasiums. Auch ein ungarischer Schüler des Austauschprogramms beteiligte sich mit einer bemerkenswerten Klaviervor-führung.
Dann ging es in den Aufenthaltsraum, der mit Kicker, Billard und genügend Essen und Trinken ausgestattet war. Hier hatten alle die Chance, sich näher kennenzulernen und ihre bisherigen Erfahrun-gen auszutauschen. Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend und wir danken der Cegléder Schule für ihre Bemühungen.
Schließlich war die Party zu Ende und wir gingen wieder auseinander. Manche der Deutschen gingen mit ihren Austauschschülern noch in eine nahegelegene Bar, andere gingen nach Hause um zum Beispiel eine DVD anzuschauen. Das Wochenendprogramm wurde von jedem der Ungarn individuell gestaltet. So gab es einige, die mit ihrer Gastfamilie in das beeindruckende Sissi-Schloss nach Gödölö fuhren. Ein Mädchen fuhr sogar an den Balaton, den größten See Ungarns.
Einige der Jungs gingen bowlen und wieder andere besuchten einen Zoo mit Streichelgehege. Außerdem nutzte eine kleine Gruppe von uns die Tatsache, dass in Ungarn die Geschäfte auch sonntags offen haben, um in das Shoppingcenter nach Kecskemét, einer nahegelegenen Stadt, zu fahren. Auch in Budapest waren einige shoppen.
Die Freizeit am Wochenende war eine sehr gute Gelegenheit, sich in der Gastfamilie einzuleben und gleichzeitig etwas von Ungarn zu sehen. Außerdem sorgten die verschiedenen Erlebnisse für ausreichend Gesprächsthema bei der Busfahrt am Montag.
von Isabella, Helena und Nilay
Am Montag sind wir um acht Uhr von der Schule ab nach Budapest gefahren. Wir sind direkt zur
Matthiaskirche gefahren, wo unsere Stadtführung begann. Wir sahen als erstes die Fischerbastei und haben dann in den nächsten zwei Stunden das komplette Burgviertel besichtigt.
Anschließend sind wir auf der Kettenbrücke über die Donau gegangen und sind durch die großen Einkaufsstraßen zur St.-Stephans-Basilika gegangen, wo unsere Führung endete. Ab dort hatten wir dann ca. 2 Stunden Freizeit.
Anschließend sind wir zusammen zur Zitadelle gefahren und haben sie kurz von außen besichtigt. Von der Zitadelle aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Donau und die beiden Stadtteile Buda und Pest mit ihren beeindruckenden Bauwerken.
Danach sind wir wieder nach Cegléd zur Schule gefahren, wo uns unsere Austauschpartner erwarte-ten.
von Julian und Moritz
Am 20.04.10 sind wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern nach Visegrád im Donauknie gefahren. Ein entspannter deutscher Fremdenführer mit Dreadlocks zeigte uns den königlichen Palast. Wir erfuhren wundersame Dinge, die wir uns nicht in unseren kühnsten Träumen vorzustellen wagten, und bekamen einen Einblick in das damalige Leben. Zum Beispiel, dass früher die Bewohner des Palastes zu fünft in einem Bett schliefen. Obwohl vom heutigen Luxus verwöhnt, wären wir doch gerne in den Genuss des sprudelnden Weinbrunnens des König Matthias gekommen. Das Gemeinschaftsklo bleibt dagegen doch eher Geschmackssache. Auf den Spuren der alten Burgbewohner wandelnd, besich-tigten wir anschließend die Hochburg, in der das historische Treffen der drei Könige von Ungarn, Polen und Böhmen im 14. Jahrhundert dargestellt war. Daraufhin genossen wir die schöne Donauaussicht. Die erwünschte Abwechslung dagegen brachte danach eine rasante Bobfahrt. Im idyllischen Touristendorf Szentendre schlossen wir den Tag mit einem Pflaumen–Zimt-Eis ab. Doch dann ging es erst richtig los! Aber das ist eine andere Geschichte.
von Miriam, Ania, Nora und Michelle
Die 2. Fahrt nach Budapest unternahmen wir in den Stadtteil Pest. Am Heldenplatz sammelten wir uns und hatten die Gelegenheit Fotos zu machen. Sehr beeindruckend waren die riesigen Statuen auf den Säulen.
Anschließend haben wir uns die U-Bahn angesehen. Sie gehört gemeinsam mit der Londoner zu den ältesten der Welt. Es waren interessante Unterschiede zu unserer U-Bahn festzustellen. Bei uns ist sie beispielsweise viel moderner, heller und nicht so geräuschvoll.
Von dort sind wir eine lange Allee entlanggegangen bis zum Opernhaus. Die Häuser an der Allee waren sehr beeindruckend, da sie alle sehr groß waren und ihren eigenen Stil hatten. Das Opernhaus hat uns auch gut gefallen, da es sehr prunkvoll geschmückt war. Die darauffolgende freie Zeit am Oktogonplatz konnten wir nutzen, um noch einige Souvenirs einzukaufen und die Stadt zu erkunden.
Gleich danach bekamen wir eine Führung durch das Parlament. An den Gesichtern der Schüler konnte man erkennen, dass das riesige Gebäude jeden zum Staunen gebracht hatte. Obwohl wir nur einen kleinen Teil des Parlaments gesehen haben, kam es uns vor, als wäre es der Großteil gewesen. Für manche war das Parlament wohl mit ein bisschen zu viel Gold verziert, trotzdem waren wir alle fasziniert von den Gemälden und den Teppichen, die alle ihre eigene Bedeutung und Geschichte haben. Das Terrorhaus war wohl der Höhepunkt des Ausflugs. Die dortige Darstellung des nationalsozialistischen und stalinistischen Terrors ist kaum zu vergleichen mit der in der Dachauer Gedenkstätte und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Uns war die "Ausstellung" jedoch fast ein bisschen ZU anschaulich, weshalb einige das Gebäude sehr bedrückt verließen. Alles war sehr genau und mit vielen Emotionen erzählt, dass man davon fast schon erdrückt wurde.
von Jenny, Jessica, Susanne und Stefanie
An unserem nun leider schon letzen Tag in Ungarn hatten wir noch mal ein volles Programm. Wir trafen uns am Donnerstagmorgen in der Schule und verabschiedeten uns von unseren Austauschpartnern, die wir bis zum Nachmittag nicht sahen. Dann fuhren wir auch schon los und unser erster Halt für diesen Tag war Kecskemét, eine Stadt ca. eine Stunde von Cegléd entfernt. Dort besichtigten wir das Rathaus und im Sitzungssaal erzählte uns ein Angestellter etwas über die Geschichte der Stadt. Eine Lehrerin des Kossuth-Gymnasiums war mit dabei und übersetze. Nach der Besichtigung ging‘s dann weiter in das Einkaufszentrum von Kecskemét, wo wir freie Zeit zum Shoppen bekamen. Da unser Zeitplan aber sehr eng gesteckt war, mussten wir schon nach kurzer Zeit zum Bus, der schon auf uns wartete, um uns zur Tanya Csárda zu bringen. Die Tanya Csárda ist eine Art Ranch; es gibt viele Csárdas in Ungarn. Dort sind sehr viele Pferde und es ist eine Art traditionelles Reiten, was auf diesen Csárdas praktiziert wird. Als wir ankamen, gab es zunächst einen kleinen Begrüßungsim-biss; ein Brötchen mit Griebenschmalz.
Dann fuhren wir mit einer Kutsche zu den Pferdeställen. Wir besichtigten die Stallungen und durften dann auch am Reitplatz nebenan selbst auf einem Pferd reiten. Dann fuhren wir zurück zum Hauptplatz der Csárda, wo wir eine Reitshow sehen konnten. Die Pferde der Tanya Csárda sind sehr gut dressiert und bei einem Teil der Show legen sie sich sogar auf den Boden und der Reiter kann sich darauf setzen. Nach der spektakulären Show sollten wir dann in die Gaststätte gehen, wo wir typisch ungarisch zu Mittag aßen. Es gab Gulaschsuppe und eine Nachspeise. Allen hat es gut geschmeckt, denn die Teller waren bis auf den letzen Löffel leer.
Nach dem Essen, das übrigens von einer ungarischen Musikgruppe umrahmt war, mussten wir leider Abschied von den Pferden nehmen und weiterfahren.
Am Nachmittag stand dann der eigentliche Höhepunkt (zumindest für uns Schüler) an, denn wir be-suchten das Schwimmbad in Cegléd. Für unsere zwei Lehrerinnen gab es eine Wellness-Massage und wir hatten viel Spaß im Erlebnisbad.
Nach einigen Stunden im Bad holte uns unser Bus ab und wir fuhren zur Schule, wo uns unsere Austauschpartner schon erwarteten. Am Abend wurde dann noch ein bisschen gefeiert und keiner wollte an den nächsten Morgen, den Abreisetag denken.
von Alex, Manu, Chrissi
![]() |